Leitartikel zum April

Die Botschaft von Ostern: Leben und Barmherzigkeit

Liebe Leserinnen und Leser,

die wichtigste christliche Botschaft zu Ostern ist: Ja zum Leben. Halten wir uns daran fest in einer Zeit, die den Wert des Lebens immer geringer schätzt. Ideologien, die das Töten zum Menschenrecht erklären, werden nicht siegen.

In manchen Jahren feiern wir Ostern im März, in anderen im April. Warum eigentlich? Die Kirche hat im 4. Jahrhundert festgelegt, dass Ostern auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang fällt. Der 22. März ist damit der früheste, der 25. April der späteste Zeitpunkt. Weil Christi Himmelfahrt und Pfingsten vom Datum des Osterfestes abhängen, gehören auch sie zu den sogenannten „beweglichen Feiertagen“.

Entdecken wir nach den langen Winternächten, wie Licht, Farben und das Leben in die Natur zurückkehren. Im italienischen Piemont gibt es einen alten Brauch: Wenn am Ostermorgen die ersten Glocken läuten, laufen alle Dorfbewohner zum Brunnen, um sich dort die Augen auszuwaschen. Sie sind der Überzeugung, dass sie durch das, was an Ostern geschieht, wieder neu und klar sehen können.

Mit „Osteraugen“ können auch wir das Schöne und Wesentliche in unserem Leben sehen. Gott hat durch die Auferstehung Jesu ein unzerstörbares Lebenszeichen gesetzt. Ostern bietet uns sozusagen einen „Durchblick in die Unendlichkeit“.

Der Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit

Ein Mädchen läuft allein auf einem Weg

Das Bedürfnis der Menschheit nach der Botschaft der göttlichen Barmherzigkeit wurde im 20. Jahrhundert immer dringlicher, als die Zivilisation begann, eine „Verfinsterung des Gottesgefühls“ zu erleben und dadurch das Verständnis für die Heiligkeit und die Würde des menschlichen Lebens zu verlieren.

Im Jahr 1931 erschien Jesus Sr. Faustina Kowalska in Polen und äußerte seinen Wunsch nach einem Fest zur Feier seiner Barmherzigkeit. Dieses Fest sollte am Sonntag nach Ostern stattfinden und eine öffentliche Segnung und liturgische Verehrung seines Bildes mit der Aufschrift „Jesus, ich vertraue auf dich“ beinhalten. Papst Johannes Paul II. hat das Fest schliesslich eingeführt.

Am Barmherzigkeitssonntag blickt die römisch-katholische Kirche auf den auferstandenen Jesus Christus, der in seinem Tod und seiner Auferstehung Sünde und Tod besiegt hat. Seine Wundmale sind das bleibende Zeichen seiner Liebe, die er uns in seiner Barmherzigkeit geschenkt hat. Im gekreuzigten und auferstandenen Herrn erscheint uns die Barmherzigkeit Gottes.

Barmherzigkeit kommt, wie das Wort sagt, von Herzen. Es gibt viel Leid in unserer Welt, und wir sehen viele Wunden in den Beziehungen zwischen Menschen, Völkern und Ländern. Lassen Sie uns für die ganze Welt beten, damit durch die heiligen Wunden Jesu alle Wunden der Welt geheilt werden.

Und so wünsche ich Ihnen frohe Ostern voller Liebe, Hoffnung und Freude. Mögen die Segnungen dieser Jahreszeit immer bei Ihnen sein. Ostern ist eine Zeit, um Neuanfänge und das Versprechen einer besseren Zukunft zu feiern. Möge das Osterfest Ihnen Hoffnung und Erneuerung bringen.

Pater Nobi Parakkadan

Leitartikel zum März

Jesu Wort - LebensWort

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Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe will sich offenbaren, sich kundtun. Eine Liebeserklärung erklärt sich selbst.
Der folgende Abschnitt beschreibt eine ganz besondere Liebeserklärung und entstammt unseren diesjährigen Exerzitien im Alltag: Jesu Wort – LebensWort

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Aus dem Lukas-Evangelium: „Es geschah aber, dass sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus taufen ließ. Und während er betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ (Lukas 3, 21-22)

Durch seine Taufe zeigt Jesus seine Zugehörigkeit zu Gott. Er ist der Sohn, durch den der Vater wirkt. Dies wird durch die Stimme aus dem Himmel und durch die Taube als äußeres Zeichen bestätigt. Die Liebe und Zusage des Vaters lässt ihn hinausgehen und den Menschen Gottes Liebe verkünden.

Durch meine Taufe bin auch ich Gottes geliebte Tochter / geliebter Sohn. Was bedeutet diese Zusage für mich und für mein Leben?

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Ich wünsche Ihnen auf dem Weg durch die Fastenzeit Möglichkeiten und Gelegenheiten innerer Einkehr und die Besinnung auf das Wesentliche im Leben, sowie den Mut, die Liebe Gottes anzunehmen und auf sie zu antworten.

Pfarrer Armin Riesinger

Retten - nicht richten

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3, 14)

Jesus erklärt Nikodemus, dass er selbst in die Welt gekommen ist, um alle Menschen zu retten, nicht um zu richten. Er bringt uns eine andere Wirklichkeit nahe. Er, der Gottessohn, setzt den Kritikern, die sagen: „So ist die harte Realität!“, eine andere Wahrheit entgegen.

Allein durch Gottes Liebe kommt Jesus in diese Welt und leuchtet noch die finstersten Ecken mit seinem Licht aus. Dort sieht man das Licht vielleicht besonders gut. Durch Jesus soll deutlich werden, was Licht ist und was Finsternis.

Das kann auch wehtun. Man muss zwar keinen Richter mehr fürchten, aber wenn durch das Licht Jesu auch eigene Schatten und finstere Täler sichtbar werden, ist das meist schwer auszuhalten.